Eine Kunstform erobert das Land – die zehn besten Poetry-Slam-Videos Teil 1
von Kevin Reichelt
Ein Mensch, ein Mikro und eine Geschichte – manchmal ist es nicht viel, das Menschen begeistert. Poetry Slam hat in den vergangenen Jahren einen riesengroßen Hype erfahren. Wir haben unsere zehn Lieblingsvideos für euch zusammengestellt.
Poetry Slam ist schon lange nicht mehr Untergrund: Unzählige Veranstaltungen mit zigtausenden Zuschauern belegen das deutlich. Ein weiterer Beweis: Immer mehr KünstlerInnen schaffen es von der Slambühne in die großen Hallen, die Buchhandlungen oder die Redaktionen bekannter TV-Shows: Beispielsweise Hazel Brugger, Torsten Sträter, Marc-Uwe Kling, Das Lumpenpack oder eben auch Felix Lobrecht.
Aber was ist Poetry Slam? Oft wird es übersetzt mit dem Ausdruck „moderner Dichterwettstreit“, das ist aber eigentlich sehr unzureichend. Bei einem Poetry Slam – so heißt übrigens das Veranstaltungsformat, nicht der einzelne Text – treten Menschen mit ihren selbstverfassten Texten in einem gewissen Zeitlimit auf. Requisiten und Kostüme sind verboten.
Das macht es relativ einfach – und doch ist gerade die Vielfalt das größte Argument für einen Abend auf einem Poetry Slam. Eine Überraschungstüte der Literatur sozusagen. Performance trifft Text trifft Themenfreiheit trifft Kreativität.
Den einen richtigen, perfekten Slamtext? Gibt es nicht.
Um euch die Zeit zuhause mit ein bisschen Kunst und Kultur zu versüßen, haben wir unsere zehn Lieblings-Slamvideos zusammengestellt. Rein subjektiv und ohne chronologische Wertung – versteht sich. In Teil eins gibt es fünf Videos – im zweiten Teil dann weitere fünf.
1. SulaimanMasomi – In diesem Raum ist eine Bombe
https://www.youtube.com/watch?v=itUK8ak0kVU
Atmosphärisch großartig. Hier zeigt sich: Es kommt vor allem auch auf das Zusammenspiel zwischen Performance, Text und eben auch KünstlerIn an. Sulaiman Masomi spielt hier mit allem, was er zur Verfügung hat – und das auf grandiose Art und Weise.
2. Lars Ruppel – Alter Schwede
Die erlegende Wollmilchsau. Textlich ist alles da, was es nur geben kann. Reime, Wortspiele, Metrik, Pointen – Ruppel kann alles, Ruppel macht alles. Alter Schwede, ist der gut.
3. Sebastian 23 – Zeit für Lyrik (ab 2:30)
https://www.youtube.com/watch?v=SnDw6LgJUcQ
So einfach, so genial. Sebastian 23 zeigt, was Sprache kann, was Worte können. Das Großen im Kleinen, das Schwere im Leichten.
4. Teresa Reichl –Gangstarapperin
Rappen? Ist erlaubt, auch beim Poetry Slam. Pointen an den richtigen Stellen, Text- und Flowsicherheit – und dazu noch eine starke Message.
5. Heun& Söhne – Alles lässt sich einfach sagen
Der Teamwettbewerb, der auch bei den Deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften jährlich ausgetragen wird, hat sich zur Königsdisziplin gemausert. Das Thema Performance spielt hier eine noch größere Rolle, textlich ist sowieso mit zwei oder mehreren Personen auf der Bühne alles möglich.
Julian Heun und David Friedrich sind allein schon jeder für sich eine Wucht, als Team Heun & Söhne absolut unfassbar.
Freut euch auf Teil zwei mit weiteren fünf wunderbaren Videos!
